Geschichte

Im Meister-Einschreibebuch der in unserer historischen Stadt Feldkirch zu Anfang des 16. Jahrhunderts bereits nachweisbaren „Grosshammerzunft“ findet sich unter dem 12. Juni 1812 folgende Eintragung:„Fidel Himmer, Girtler von Feldkirch bey einem Ehrsamen Handwerk erschienen und solches ersuchet ihn als Meister anzunehmen welches ihm nach 3 Umfragen ist zugesagt worden mit Bewilligung des Landgerichtes“ unterfertigt vom Zunftmeister Joseph Kathan, Franz Weidmann, Alois Ebenhoch als Brudermeister, Ignaz Büchele als Kerzenmeister.

                             Wappen der Familie Himmer
Wappen der Familie Himmer

             Fidelis Himmer 1786-1820
Fidelis Himmer 1786-1820
Joseph Andrä Himmer 1815-1892
Joseph Andrä Himmer 1815-1892
Fidel Kaspar Himmer 1860-1918
Fidel Kaspar Himmer 1860-1918

Damit wurde dem Gründer des Himmer`schen Familienunternehmens, des 1786 als Sohn des aus Mehringen bei Augsburg stammenden Zimmermanns, Josef Hiemer, geb. Fidel Himmer die Meisterschaft als Goldschmied – als Girtler oder Gürtler, wie solcher in der damaligen Zunftsprache benannt wurde – urkundlich zuerkannt. Seither sind fast 200 Jahre vergangen, ein staatlicher Zeitraum in der Lebensgeschichte einer Familie, wenn auch ein kurzer Abschnitt in der Geschichte unserer bis ins frühe Mittelalter zurückschauende Stadt. Gesellschaftliche und politische Umwälzungen größten Ausmasses, verheerende Kriege – zuletzt die beiden Weltkriege und ihre furchtbaren Folgen – gingen darüber hinweg. Eine ganze Reihe totaler, wirtschaftlicher Zusammenbrüche, denen nur wenige kurze Zwischenzeiten der Regeneration bürgerlichen Lebens überstanden, muten in diesen 200 Jahren vom Familienbetrieb Himmer überlebt, durchgestanden und wohlweislich genutzt werden.

Ernst Fidel Himmer 1896-1960
Ernst Fidel Himmer 1896-1960
Ernst Himmer 1935-1998
Ernst Himmer 1935-1998
Himmer Manfred 1960
Himmer Manfred 1960

Die kostbaren Werke der Goldschmiedekunst begleiten die Kulturgeschichte der Menschheit seit Jahrtausenden. Meisterwerke dieses edlen, noch heute meisterlichen Kunst-Handwerkes aus allen Epochen zählen seit eh und jeh zu den gesuchtesten und wertvollsten Gütern, deren ideeller und historicher, vor allem aber auch deren „Kunstwert“ stets den zumeist beträchlichen „Materialwert“ noch weit übertrifft. Als Künstler ihrer Zeit geben sie ein lebendiges Zeugnis des Könnens, des Geistes und Fleißes ihrer Schöpfer. Viele solcher Schöpfungen der Goldschmiede Himmer zieren als Kunstwerke von Ruf kirchlichen und weltlichen Besitz, nicht nur in unserer engeren und weiteren Heimat, sondern einige davon in der Schweiz, in Liechtenstein und im deutschen Nachbarland, in dessen Kulturzentren München, Freiburg im Breisgau und Regensburg die Goldschmiede Himmer in meisterlicher Vervollkommung wirkten 

 

 

Mancher Fürstenhof, ja sogar Mitglieder des ehemaligen österreichischen Kaiserhauses zählten zu den nahmhaften Auftraggebern, ließen kirchliche Kultgegenstände anfertigen. So arbeitete der im Jahre 1918 gefallene dritte Nachfolger der Goldschmiededynastie, Fidel Kaspar Himmer, einige Jahre an der Fertigstellung der Hochaltare im Dom zu Regensburg und in der Pfarrkirche seiner Vaterstadt. Derselbe Himmer schuf auch im Auftrage Erzherzog Franz Salvators (1908) die prachtvolle Monstranz für das Kolleg Stella Matutina. Reich mit Juwelen, Goldemail und Intarsien geschmückt, trägt sie zwei goldene Zierfiguren, welche die Patrone der damals im Kolleg studierenden Söhne Franz und Hubert darstellen.