Eigentlich geht es in der Werkstatt vom Goldschmied genauso zu wie beim „richtigen“ Schmied: Es gibt einen Amboss,
Hammer, Zangen, einen Brenner zu schmelzen von Metall und zahlreiche Feilen. Allerdings ist alles eine Nummer kleiner und filigraner. Und noch etwas unterscheidet den Goldschmied
vom normalen Schmied: Das Material. Gold, Silber, Platin und div. andere Materialien sowie Edelsteine werden hier verarbeitet.
Die Schmuckstücke werden entweder nach der Idee des Goldschmiedes oder nach Kundenwunsch hergestellt. Die Produktion
erfolgt fast ausschließlich in Handarbeit. Schmelzen, hämmern, sägen, in Form bringen. Stimmt alles, werden die Einzelteile montiert. Maschinen zur Serienproduktion von
Schmuckstücken sieht man in den meist kleinen Goldschmieden so gut wie nicht.
Im Goldschmiedehandwerk wird traditionell noch viel in Handfertigung gemacht, weil sich so sehr viele Möglichkeiten
bieten. Die Verfahren sind teilweise Jahrhunderte alt. So etwas können Maschinen nicht.
Dennoch wird Schmuck auch industriell hergestellt. Trauringhersteller beispielsweise produzieren meist nur Eheringe und
sonst nichts. Da sieht die Arbeit des Goldschmieds anders aus als in einem kleinen Handwerksbetrieb. Und genau da liegt der Unterschied. Selbst ein von Hand hergestellter,
einfacher Silberring ist ein Unikat. Da fließt immer auch Herzblut in das Schmuckstück.
Der Preis für ein von Hand gefertigtes Schmuckstück richtet sich nach dem Preis der Metalle und Edelsteine die
verwendet werden. Hinzu kommt die Arbeitszeit. Der Spagat zwischen angemessenem Arbeitslohn und einem, für den Kunden attraktiven Preis ist nicht immer einfach. Vielfach wird der
Aufwand des Herstellens eines Schmuckstückes nicht richtig honoriert, dies ist die Schattenseite des Berufes. Als Goldschmied wird man nicht reich, dennoch: Goldschmied ist man
mit Leib und Seele. Die kreative Arbeit entschädigt oft für den relativ geringen Verdienst.
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